Transit Moskau

Margarete Steffin und Maria Osten

 

Beide werden 1908 geboren. Margarete Steffin kommt aus einer Familie kommunistischer Arbeiter in Berlin. Die andere, Maria Osten, ist die Tochter eines verarmten Gutsbesitzers. Mit Leidenschaft und Ehrgeiz befreien sich beide Frauen Ende der zwanziger Jahre aus der geistigen und materiellen Enge. Steffin wird Sekretärin, Schauspielerin und Schriftstellerin, sie lernt den jungen Brecht kennen, wird seine Geliebte und unersetzliche Mitarbeiterin und wird ihm den Weg ins rettende Amerika ebnen. Maria Osten, auch sie Kommunistin mit schriftstellerischen Ambitionen, verbindet Leben, Arbeit und Schicksal mit Michael Kolzow, dem Moskauer Journalisten und Aktivisten im Spanischen Bürgerkrieg. In Moskau leitet sie für Brecht und Feuchtwanger die antifaschistische Zeitschrift “Das Wort”. 1941 wird sie Betreuerin der todkranken Steffin, ein Jahr später Opfer des stalinistischen Terrors.


[Overhages] Buch stellt die richtigen Fragen, zieht Schlüsse und rückt Dinge ins Licht. Sie benennt das ungläubige Weggucken Brechts von den unübersehbaren Säuberungsaktionen auch unter den deutschen Emigranten in Moskau, Feuchtwangers kalte Faszination für Stalin und seine Gleichgültigkeit gegenüber den Schicksalen von Maria Osten und Carola Neher. (Barbara von Becker, Süddeutsche Zeitung, 04.09.1999)


Es fasziniert von der ersten bis zur letzten Seite. Entstanden ist ein wissenschaftliches Werk auch für Nicht-Wissenschaftler, ein Vademecum für Brecht-Verehrer und zugleich eines für Brecht-Verächter. Dabei ordnet [Overhage] die Erkenntnisse ihrer Forschungsarbeit auf eine wohltuend unaufgeregte Weise. (Fritz Rudolf Fries, Junge Welt, 20.03.1999)