Die Schwestern Berend

Geschichte einer Berliner Familie, 2001

Alice und Charlotte Berend stammten aus einer traditionsreichen und wohlhabenden jüdischen Familie. Geboren im Berlin der Gründerzeit, erlebten sie in ihrer Jugend den Aufstieg der Stadt zu einer europäischen Metropole, die ihre Spannung aus der Opposition eines liberalen Bürgertums gegen kaisertreuen Nationalismus und Militarismus bezog. Charlotte, die jüngere und attraktivere, hat künstlerische Interessen, sie wird Malerin, lernt Max Liebermann und Max Slevogt kennen, heiratet Lovis Corinth und stellt als Mitglied der Sezession regelmäßig aus. Alice, die ältere, melancholische, immer im Schatten der Jüngeren stehende, macht Karriere als Schriftstellerin des S. Fischer Verlages. Während Charlotte in den dreißiger Jahren über Italien und Frankreich in die Vereinigten Staaten emigriert und dort ihre Karriere fortsetzt, stirbt Alice 1938 verarmt und vergessen in Florenz.

 

“… sehr akribisch recherchiert. Diese Biografien bettet sie in eine sehr umfassende Darstellung der großen Persönlichkeiten ein, die die Berend-Schwestern zeitlebens begleiteten und Berlin zu einer europäischen Kulturmetropole aufsteigen ließen.”

Peter Groth. Weser-Kurier, 12. März 2005


Gewohnt materialreich und gut recherchiert schreibt [Overhage] nicht nur individuelle, sondern auch Familien- und Zeitgeschichte. Sie zeichnet nach, fragt, wertet, bettet in Kontexte ein. Dabei erzählt sie nachvollziehbar und besonnen. Ihre Biografien sind keine Schnellschüsse. (Tim Schomacker, taz – die tageszeitung, 27.11.2001)